Die wechselvolle Geschichte der heutigen Galerie
1661 kaufte der Hofrat Johannes Theopold das Grundstück in der heutigen Braker Mitte 39. Über mehrere Hände gelangte es 1698 in den Besitz des Kanzleirates Christoph Piderit, der im Jahr 1713 in den Reichsadelsstand erhoben wurde.
Sein Hof in Brake wurde zu einem freien Adelssitz. Das heutige Haus Braker Mitte 39 wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Nachdem der mutmaßliche Bauherr Ferdinand Bernhard v. Hoffmann 1802 auf dem Adelshof in Brake gestorben war, wurde das Gut – zu dem auch der Hof in der Braker Mitte gehörte – im Jahre 1826 von den Erben aufgeteilt.
Um 1830 übernahm Eduard Colbrunn aus Versmold den Hof und richtete eine Spinnerei und Weberei hier ein. Schon wenige Jahre später wurde sein Besitz jedoch verkauft. Nach zwei weiteren Verkäufen erwarb schließlich 1903 der Holzhändler Hugo Sonntag den Hof. Dessen Tochter Gertrud wuchs hier auf und teilte mit ihrem Vater die Leidenschaft für Kunst. Sie wurde selbst Malerin und Zeichnerin und lebte hier mit ihrem Mann Ludwig Eichenmüller.
Gertrud Eichenmüller-Sonntag und Ludwig Eichenmüller übertrugen 1976 Haus und Grundstück der Stadt Lemgo mit der Verpflichtung, hier einen Begegnungsort für Kunst und Kultur zu schaffen. Die Alte Hansestadt Lemgo baute das Erdgeschoss zu Galerieräumen um. Seit 1989 finden in der Städtischen Galerie Eichenmüllerhaus regelmäßig Ausstellungen der Gegenwartskunst statt. 1995 starb Gertrud Eichenmüller-Sonntag. Die STAFF STIFTUNG Lemgo und der Freundeskreis Eichenmüllerhaus e.V. – Kunstverein Lemgo – fördern die Städtische Galerie Eichenmüllerhaus.